Farbraumbilder
Bei den seit 1994 entstehenden „Farbraumbildern" wird allein durch die Farbkomposition auf der zweidimensionalen Leinwand Raum erzeugt. Diese Räumlichkeit kommt dabei
ohne Zentralperspektive oder andere Ordnungssysteme aus, - sie beruht allein auf der Entfaltung der Kräfte reiner Farben. Diese werden in altmeisterlichen Lasur-(Schicht)-Techniken
in vielen Arbeitsgängen nass in nass aufgetragen. Einige der Werke tragen über 60 Farbschichten, die fein abgestuft übereinander liegen. Mit diesen halbdurchlässigen
(diaphanen) Schichten wird eigenartiger Eindruck von Tiefenraum und Licht erzeugt, was mit zäh-pastosen Farbmaterialien nicht erreichbar ist.
Das im Betrachter dieser Bilder hervorgerufene Raumgefühl gleicht durch das Fehlen gewohnter Sehperspektiven eher einem akustischen Raum, wie er beim Hören von Musik in Erscheinung
treten kann. So liegt der Begriff einer „Sinfonischen Malerei“ nahe. Das Wesen meiner Malerei ist die Farbe; - das rhythmisch-harmonische Zusammenschwingen der Farbtöne und
-fomen ist ein musikalisches Phänomen.
Die gestalterische Freiheit der ungegenständlichen "Farbraumbilder" ist dabei keineswegs willkürlich, da meine Farbgebung einer Kompositionslogik folgt: der Farbenlehre Goethes.
Die Basis der Bildgestaltung sind die Polarität von Licht und Dunkelheit, Übergang und Abgrenzung, Farbverdichtung und -auflösung. Das abgeschlossene Bild ist eine komplexe Einheit
aus dynamischen Gleichgewichten gegensätzlicher Qualitäten.