AQUASPHERE
Die “AQUASPHERE“-Werke entstehen seit Jahresbeginn 2017 und schließen stilistisch an die Serien „Abstrakte Landschaften“ und „Improvisierte Landschaften“ an, führen diese auf andere Art weiter. Hinzu kommen Einflüsse aus meinen “Farbraumbildern“ (u.a. die aufwendigen Lasurschichttechniken, entstanden 1994 – 2005), den „Ringbildern“ (2002 - 2005) und diverse Mischtechniken, die ich während meiner Arbeit an den “POPOCs“ (Painting Over Photography On Canvas“ (2016 bis heute) entdeckte. Des weiteren ergänzen Experimente und gesteuerte Zufälle meine Malerei, um natürlich anmutende organische Strukturen zu erzeugen.
Studien zu den “AQUASPHERE“-Bildern reichen bis 1991 zurück, u.a. meine Auseinandersetzung mit den Strudelskizzen Da Vincis. Seit dem fasziniert mich die künstlerische Bearbeitung des Themas „Formen und Strukturen in Bewegung“, ihre Entstehung, Verwandlung, Auflösung, Verdichtung, Umstülpung. Erste „Wasserbilder“, Gemälde in Acryl auf div. Untergründen entstanden 1993. Zu Beginn des Jahres 2017 wurde das Thema wieder aufgegriffen unter dem Titel “AQUASPHERE“ – nun aber als großformatige Umsetzungen und Erweiterungen der ehemals erschaffenen Studien und Bilder.
Landschaftliches lässt sich in den AQUASPHEREs gelegentlich erahnen, ebenso Formen und Figuren, zugleich erscheint die sphärische lichtvolle Raumtiefe der “Farbraumbilder“ und der “Ringe“ auf neue Weise wieder, hier verwandelt in unwirkliche “ätherische“ (Unter-) Wasserwelten. Anspielungen auf den sagenhaften, untergegangenen mythischen Kontinent „Atlantis“ sind ahnbar. Desgleichen spielen diese neuen Werke mit Vorstellungen von überwirklichen, spirituellen oder vorgeburtlichen/nachtodlichen „Gebieten“. Wie bei allen meinen Werken aus diversen Schaffensepochen wird jede klare Definierbarkeit, festgelegte Deutbarkeit, enge Lesbarkeit vermieden zu Gunsten der Erweiterung der freien Phantasie des Betrachters. Definierte Lesbarkeit wird auch deshalb vermieden, um die Malerei als Malerei, das Experiment als Experiment zur Geltung kommen zu lassen, den Prozess anschaulich, wahrnehmbar werden zu lassen; - dieses soll nicht unter einer Flut von „Gemeintem“, Deutbarkeiten, Interpretationen ersticken. Was ja nicht heißt, dass die hier vorliegenden Werke beliebig seien. Im Gegenteil: Farbenlehre, Formenlehre und Komposition spielen die gleiche wichtige Rolle wie in meinen anderen malerischen Werken auch.
Durch die vielfältige Erweiterung meiner Maltechniken – Mischtechniken bis ins rein Informelle/Experimentelle hinein - lassen sich zusätzliche Bildebenen darstellen. So wird in den “AQUASPHERE“-Werken alles vorher erreichte hinsichtlich Techniken und Ausdruck zusammengefasst und erweitert.
Hinrich JW Schüler, Düsseldorf, Mai 2018